Die Metropole in der Wüste Nevadas zählt für viele Deutsche als absolutes Traumreiseziel. Jährlich zieht es nach wie vor tausende deutsche Bundesbürger in die Stadt der Sünde. Davon sind es ca. 2000 Paare die jährlich in Las Vegas in einer der kleinen weißen Kapellen mit einem Standesbeamten, der wie Elvis aussieht im typischen Hollywood Stil, heiraten. Viele kommen und gehen wieder und einige kommen und bleiben in Vegas.
Es sind Abenteurer, die schon immer vom Auswandern geträumt haben, es sind Menschen, deren Zukunft finanziell abgesichert ist und einfach einen Zweitwohnsitz in der Spielmetropole aufbauen wollen.Es sind aber auch Menschen, die mit der Situation in Deutschland unzufrieden sind, die sich in ihren kreativen Möglichkeiten eingeschränkt fühlen oder einfach Menschen, die sprichwörtlich die Nase voll haben vom schlechten Wetter mit seinen langen Wintern, den typisch deutschen Eigenschaften (ob positiv oder negativ zu beurteilen ist jedem selbst überlassen), der Bürokratie und einfach hoffen den amerikanischen Traum leben zu können.
Doch warum gerade Las Vegas?
Las Vegas zieht Jahr für Jahr Millionen von Touristen (ca. 39 Mio.) aus der ganzen Welt an. Die Stadt der Sünde genießt wie der Name schon vermuten lässt die Bezeichnung „Partyhauptstadt der Welt“. Das riesige Entertainment Angebot, die glitzernden Leuchtreklamen, die unzähligen exklusiven und luxuriösen Casinos lassen schnell viele Sorgen vergessen. Hier geben sich Stars und Sternchen die Klinke in die Hand, hier wird viel Geld verdient und noch mehr Geld ausgegeben.
Momentan begeistert Britney Spears mit Ihrer „A Piece of Me“ Show 2-mal im Monat im berühmten Planet Hollywood Hotel. Da die Show aber so gut läuft wurden nun zusätzliche Daten veröffentlicht. Die Show ist bis 06.09.2014 mit Option auf Verlängerung geplant. Damit reiht sie sich in die Liga anderer Größen des Showgeschäftes ein.
Hinzu kommen zahlreiche Filme, die in Las Vegas gedreht wurden und auf deren Spuren viele Touristen ebenfalls Ihr Glück versuchen zu finden.
Für viele Deutsche, die bei den ersten Sonnenstrahlen ihr Gesicht gen Sonne strecken punktet Las Vegas außerdem mit seinem Klima. So herrscht praktisch das ganze Jahr über Sommer. Manchmal viel Sommer, so wie in den Sommermonaten, an denen es schon mal an die 50 Grad werden kann, und manchmal wenig Sommer, wie im Winter, wenn es ca. 15 Grad warm für Deutsche bzw. kalt für Einheimische ist.
Kurz: Las Vegas ist das Sinnbild des berühmten American Dream. Und so steht es für viele Deutsche ganz oben auf der Wunschliste der Auswanderziele.
Zurzeit leben mehrere Tausend Bundesbürger in der Stadt in der Wüste Nevadas-manche erfolgreich, manche weniger erfolgreich.
Dass die USA nicht gerade zu den Ausländerfreundlichsten Ländern gehört wird schnell klar, wenn es um die Visumfrage geht. Es gibt zwar Touristenvisa mit denen man bis zu 3 Monate erstmal in der USA bleiben darf, doch das wichtigste decken diese Visa nicht ab: eine Arbeitsgenehmigung.
Dafür benötigen Deutsche dann ein Einwanderungsvisa, was auch als sogenannte Green Card bekannt ist. Und um diese zu bekommen, kann es viel Zeit, Geld und Nerven kosten.
Einige Glückliche haben, passend zu Las Vegas, eine Green Card in einer Lotterie gewonnen. „The American Dream“ verlost jährlich bis zu 55.000 Green Cards. Teilnehmen dürfen alle, die mind. Einen Realschulabschluss haben und eine mind. 2-jährige Ausbildung oder mind. 2 Jahre in einem Beruf gearbeitet haben, nachweisen. In Amerika ist eben alles möglich-selbst der Gewinn eines Visums mit Arbeitserlaubnis.
Erfolgreiche Deutsche in Las Vegas
Da gibt es zum einen Doug, der seine Berufung als Polizist gefunden hat. In der Nähe von Kiel an der Ostsee geboren, hat Doug vor vielen Jahren Deutschland den Rücken gekehrt und hat sich in Las Vegas ein neues Leben aufgebaut. Als Cop, im typisch amerikanischen Stil, auf einer Harley Davidson, fährt er täglich Streife durch die Metropole. Von betrunkenen Touristen, über Prostitution bis hin zu den Obdachlosen, die in einen der vielen Tunnels der Stadt hausen, versucht Doug, Las Vegas ein wenig sicherer zu machen.
Hier am Rand der Stadt hausen 1000 Obdachlose, unweit von den großen Casinos entfernt. Hier werden täglich an den berühmtesten Spielautomaten, Pokertischen und Roulettetischen der Welt Millionen gewonnen und Millionen verloren. Hier treffen Glück und Niederlage aufeinander. Wer hier nicht die Notbremse ziehen kann, spielt gerne mal über seine Verhältnisse und verspielt sprichwörtlich Haus und Hof.
Zu Erfolg hat es auch Petra geschafft. Petra und ihr Mann haben die Green Card gewonnen und eine Marktlücke in der Heiratsmetropole gefunden. Sie arbeitet als Wedding Planerin für heiratswillige deutsche Paare, die gern außergewöhnlich heiraten wollen. So traut sie täglich 5-6 deutsche Paare in den außergewöhnlichsten Umgebungen. Von der Hubschrauber Trauung bis zur filmreifen typischen Kapellen Trauung im Vegas Stil ist hier wirklich alles dabei.
Arbeiten in einem exklusiven Las Vegas Casino
Der Kreativität ist in Las Vegas keine Grenze gesetzt. Zauberer wie Siegfried und Roy kommen in Scharen nach Las Vegas und versuchen ihr Glück, denn wenn sie es hier schaffen, schaffen Sie es überall. Doch nach Siegfried und Roy hat es kein Deutscher mehr geschafft in Las Vegas eine eigene Show zu bekommen. Bis Jan Rouven kam. Er hat im berühmten Riviera Hotel eine mittelgroße Bühne bekommen und fasziniert an 6 Tagen der Woche die Zuschauer.
Doch Las Vegas ist nicht nur Schauplatz für außergewöhnliche Berufsideen. Viele kommen auch in die glitzernde Stadt, da sie von den vielen Casinos magisch angezogen werden. So wird aus einem Zocker Urlaub, ein zweiter und dritter Urlaub. Die Faszination in den größten und exklusivsten Casinos der Welt zu spielen ist zu groß. Und so wird der Wunsch nach einen Umzug nach Las Vegas immer grösser.
Viele Deutsche wollen nicht nur am Tisch sitzen, sondern auch hinter den Kulissen in den großen Casinos arbeiten und lassen sich zum Croupier ausbilden. Die Ausbildung ist hart. Was einfach aussieht, sollte gelernt sein. Es werden Zahlenkombinationen auswendig gelernt, die Auszubildenden versuchen den Schieber zu kontrollieren und stapelen immer und immer wieder Jetons bis das Türmchen perfekt steht.
Viele geben bereits nach einigen Wochen auf und treten die Heimreise an. Andere wenige halten durch und haben durchaus gute Jobchancen. Empfehlenswert ist natürlich mit etwas Erfahrung nach Las Vegas zu kommen, einen Croupier Kurs bereits in Deutschland besucht zu haben oder gar schon etwas Berufserfahrung gesammelt zu haben. Die Konkurrenz in Las Vegas schläft nicht, die Bezahlung ist gut, das ist bekannt.
Neben dem Berufswunsch Croupier sind vor allem in den letzten Jahren, in denen das Poker spielen in Deutschland immer gesellschaftsfähiger wurde, die Poker Dealer aus den Böden geschossen. Wie auch die Ausbildung zum Croupier, gibt es eine Ausbildung zum Poker Dealer. Wie zuvor schon erwähnt ist es auch hier ratsam bereits in Deutschland einen entsprechenden Kurs belegt zu haben und Berufserfahrung in einem Casino gesammelt zu haben.
Poker Dealer sind sehr beliebt und ebenfalls gut bezahlt. Ein wichtiger Faktor sind natürlich die Trinkgelder, die zwar nicht mehr so wie früher fließen, doch sicher noch recht stattlich sind.
Doch nicht nur die Jobs im Vordergrund ziehen viele Deutsche Bürger nach Las Vegas. Casinos sind riesige Konzerne mit unzähligen Arbeitsmöglichkeiten. Vom Affiliate Manager, über Art Director bis hin zum Customer Representative bieten all großen Casinos in Las Vegas wie das Bellagio, MGMG Grand, Mandalay Bay, Crystals, ARIA, the Mirage und Luxur unzählige Jobs an. Dies sind nur einige Casino Resorts. Dementsprechend vielfältig sind auch die Job-und Verdienstmöglichkeiten.
Welche Positionen in welchem Casino Resort gerade verfügbar sind, kann ganz einfach auf den jeweiligen Webseiten der Casinos geprüft werden.
Was sollte beachtet werden?
Doch gearbeitet wird viel in Amerika, und besonders in Las Vegas. Wer arbeitet verdient Geld, wer nicht arbeitet verdient kein Geld. Ein soziales System gibt es zwar, doch ist bei weitem nicht mit dem gemütlichen System in Deutschland zu vergleichen. Krankenversicherungen sind nicht selbstverständlich, Rentenversicherungen ebenfalls nicht. Wer nicht für die Zukunft sorgt, wird später das böse Erwachen haben.
Viele Deutsche, die sich immer gern über Deutschland beschwert haben, kommen enttäuscht und völlig pleite aus Las Vegas zurück. Plötzlich sieht es nicht mehr so aus wie im Urlaub, der Alltag kehrt ein, ein Job muss gefunden werden, die Englischkenntnisse sind unzureichend und schnell sind alle Ersparnisse aufgebraucht.
Gerade bei den Englischkenntnissen sollte man nicht naiv sein. Mit einem eher limitierten Schulenglisch kommt man selbst in Las Vegas nicht weit.
Wer also gut vorbereitet, nicht naiv, mit einigen Ersparnissen in den Taschen, dem nötigen Selbstbewusstsein und das entsprechende Know- How mitbringt, wird in Las Vegas gute Chancen haben den amerikanischen Traum zu leben. Natürlich sollte ein Umzug nach Amerika gut deutsch durchgeplant werden, mit allen Eventualitäten, um ein böses Erwachen in wenigen Monaten zu vermeiden.
Es gibt unzählige Las Vegas Foren in denen sich Deutsche austauschen können und immer wieder Themen angesprochen werden, die mit Sicherheit nicht auf der Liste der Auswanderungswilligen stehen. Außerdem können Tipps von bereits erfolgreich Ausgewanderten geholt werden. Neben den Foren bieten selbstverständlich auch die sozialen Netzwerke wie Facebook hilfreiche Gruppen und Seiten an wie z.B. die Seite „Deutsche, die in Las Vegas wohnen“.
Es gibt viele Möglichkeiten in Las Vegas erfolgreich zu werden, es gibt aber auch viele Möglichkeiten zu scheitern. Durchhaltevermögen, Know How, Selbstbewusstsein, Flexibilität sind für einen Umzug nach Las Vegas unabdingbar und mit dem letzten Fünkchen Glück kann der amerikanische Traum wahr werden.
Für alle, die noch nie in Las Vegas waren, es aber vor haben, sollten unsere „Las Vegas Must do Liste“ nicht verpassen.
Urlaub machen, klar, aber in Las Vegas leben müssen? *brrr*
Also ich könnte mir das gut vorstellen. In der Sin City und zocken was geht? Scheitert eigentlich bloss am Geld. Die Freundin hätte wohl auch etwas dagegen, aber die könnte man ja tauschen … 😛