Was heißt Glücksspiel eigentlich genau? Als Glücksspiel bezeichnet man Spiele, deren Erfolg bzw. Verlauf vom Zufall und Glück bestimmt sind. Der Einfluss des Zufalls kann bei den unterschiedlichen Spielen, unterschiedlich sein. Spiele wie Roulette, Craps, Spielautomaten etc. sind ausschließlich vom Zufall und Glück abhängig. Spiele, wie BlackJack und Poker hingegen sind weniger vom Zufall abhängig und können das Spielergebnis maßgeblich beeinflussen.
Glücksspiele gehören zu einer von drei Klassen der Gesellschaftsspiele, die nach der Unvorhersehbarkeit des Spielverlaufs unterschieden werden. Die beiden anderen Klassen beinhalten kombinatorische Spiele wie zum Beispiel Schach und strategische Spiele, zu denen viele Kartenspiele zählen.
Ob es sich um ein Glücksspiel oder nicht handelt, entscheiden entsprechende Gesetze und Rechtsprechungen, die außerdem den Wert von Einsatz und Gewinnchancen berücksichtigen.
Es begann in China
Glücksspiele sind bereits mehrere Tausend Jahre alt – manche Historiker behaupten, Glücksspiel ist so alt wie die Menschheit selbst. Dass dies gar nicht so abwegig ist belegen zahlreiche Berichte und Funde, die beweisen, dass es schon die ersten Formen von Glücksspiel im fernen Osten, in China gab. Schon 3000 vor Christus soll es in China Würfelarten gegeben haben, die auf Glücksspiel zurückzuführen sind. Antike Schriften aus Griechenland und Indien weisen ebenfalls auf Würfelspiele hin und zählen als weiterer Beweis für Glücksspiel.
Lesen Sie die detaillierte Geschichte der Kartenspiele hier.
Die Entwicklung von Casinos
Verboten wurden Glücksspiele hauptsächlich im römischen Reich, wo es lediglich zu bestimmten Feiertagen und Festen gestattet war zu spielen. Doch mehr und mehr wurden den damaligen Spieltreffs Verbote aufgelegt was schließlich zur Gründung von Spielhäusern führte, zu denen vor allem die höhere Gesellschaftsschicht Zugang hatte.
Die Unterschicht traf sich hingegen eher in Gaststätten und Wirtshäusern. Die regionale Regentschaft hingegen, erließ immer mehr Gesetze, die Glücksspiel untersagen und führte schließlich zu Strafen wie Freiheitsentzug, Prügel, öffentliche Peinigungen und Verbannung. Für den Betrieb und die Errichtung der Spielhäuser im Mittelalter galten Sonderregeln. Gestattet wurden diese allerdings nur, wenn der Betreiber oder Besitzer einen Teil seiner Einnahmen für öffentliche Ausgaben abdrücken musste, so wie es auch heute noch für Casinos gilt.
Casinos erreichten Deutschland…
Ende des 14. Jahrhunderts wurden die ersten Spielhäuser in Würzburg und Frankfurt am Main verpachtet. Pächter waren Angehörige der höfischen Oberschicht. Geheime, inoffizielle Spielversammlungen wurden nach wie vor mit hohen Strafen geahndet, wobei die Oberschicht mit weit weniger Strafen rechnen musste als die mittel-oder Unterschicht.
Zu einem internationalen Umbruch kam es schließlich im 17. Jahrhundert durch den Spielbetrieb „Ridotto“ in Venetien. Das Spielhaus wurde 1638 gegründet und gilt bis heute als das erste moderne Casino. Hier wurde auch erstmals der Name Casino verwendet, was so viel wie „kleines Haus“ bedeutet.
Die Rechtslage änderte sich je nach Herrscher. So verbot Karl III die öffentlichen Spielhäuser, wohingegen Napoleon Bonaparte die privaten Spielhäuser verbot, jedoch die öffentlichen erlaubte.
Schließlich wurden französische Casinos gänzlich verboten, was zu einer Blütezeit in Deutschland führte. Immer mehr Spielbanken eröffneten im 18. Jahrhundert Ihre Pforten und bescherte einen Kurstädten wie Baden Baden, Aachen, Bad Homburg und Bad Ems einen regelrechten Spielbanken Boom. Das älteste deutsche Casino eröffnete bereits 1720 in Bad Ems.
Besonders Bade-und Kurorte waren äußerst beliebte Glücksspielorte, gelangten aber zu zweifelhaften Ruf beim Rest der Bevölkerung und aufgrund immer lauter werdender Kritik kam es zur Schließung der Casinos im Jahr 1872 mit einem offiziellen Glücksspielverbot bis zum Jahr 1933. Mit Machtübernahme der Nationalisten in Deutschland wurde das Verbot aufgehoben, mit dem Ziel die Kriegskassen ordentlich aufzufüllen und das Casino Baden Baden konnte am 03.10.1933 wieder seine Türen öffnen. Allerdings konnte es aufgrund der politischen Verhältnisse nicht mehr an seine alten glanzvollen Zeiten anknüpfen und musste schließlich fast zeitgleich mit dem Ende des Dritten Reiches wieder schließen. Erst 6 Jahre später, im Jahr 1950 kam es zur Wiedereröffnung des Casino Baden Baden.
Trotz großer Bedenken die von Glücksspielen ausgehen, kam es in den Folgejahren aufgrund der großen Nachfrage in der Bundesrepublik Deutschland zu immer mehr Wieder-und Neueröffnungen der Casinos und Spielbanken, die sich zu einem lukrativen Geschäft entwickelten, an dem nicht nur die Casinos und Spieler profitieren, sondern hauptsächlich auch der Staatshaushalt. Dazu gehören auch die staatlichen Lotteriegesellschaften und Sportwetten.
Warum sind Casino und Glücksspiele so beliebt?
Die Geschichte des deutschen und internationalen Glücksspieles ist durch zahlreiche Reformen, wechselnde Staatsoberhäupter und Gesetze immer wieder ins Wanken geraten, doch konnten sich schließlich in den letzten Jahrzehnten fest in der deutschen Casino Landschaft etablieren. Glücksspiele gibt es seit vielen Tausend Jahren und werden immer Bestandteil der Kulturen sein und ein Anziehungsort für alle Bevölkerungsschichten bleiben.
Mit immer neuen Angeboten und großen Casino Resorts wie Las Vegas, Macau und Singapur wurden und werden sie immer gesellschaftsfähiger und locken sogar hochrangige Politiker und Stars an. Der besondere Charme, die Illusion, der Reiz des Verbotenen und der Luxus, der von den großen Casinos der Welt ausgeht, lässt Spielerherzen einfach höher schlagen und fasziniert wohl auch noch die nächsten Tausend Jahre die Menschheit.